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Die Wissenschaft zeigt uns die rote Karte für eine krisengeschüttelte Welt

TourCert Auszeichnung: Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart, Myriam Geiser, Geschäftsführerin Nationalparkregion Schwarzwald, Dr. Patrick Rapp (MdL), Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg, Xenia Jauker, Geschäftsführerin Nationalparkregion Schwarzwald, Thomas Krechtler, Bürgermeister Gemeinde Lauterbach, und Marco Giraldo, Managing Partner TourCert (von links nach rechts) - (c) Landesmesse Stuttgart GmbH

Längst befinden wir uns in einer Klimakatastrophe, der Begriff Klimawandel verharmlost die aktuelle Situation. So oder ähnlich argumentieren Klimaforscher, wie der bekannte deutsche Meterologe, Ozeanologe und Klimaforscher Mojib Latif, bereits seit Jahren. Auch namhafte Zeitungen, wie der britische ‚The Guardian‘, haben sich bereits 2019 für diese Wortwahl entschieden. Inzwischen sollten die Fakten auch bei allen Touristikern und Reisenden angekommen sein. Nachhaltigkeit ist eines der meistgenutzten Worte, wenn es darum geht sein Unternehmen oder seine Destination grün und umweltbewusst darzustellen. Doch ist das in vielen Fällen nicht nur pures ‚Greenwashing‘? Die  Gemeinnützige Organisation TourCert geht dieser Frage nach und hat es sich zur Aufgabe gemacht, ökologische, soziale und ökonomische Unternehmensverantwortung im Tourismus zu fördern. In diesem Zusammenhang vergibt TourCert im Rahmen der Tourismusmesse CMT in Stuttgart sein unabhängiges Siegel für nachhaltige Urlaubserlebnisse. In diesem Jahr ging der Nachhaltigkeitspreis an die Nationalparkregion Schwarzwald.

„Die Wissenschaft zeigt uns die rote Karte für eine krisengeschüttelte Welt“, mahnte TourCert-Geschäftsführer Marco Giraldo. Dies betreffe auch den Tourismus. Ein „Weiter so“ sei deshalb „nicht mehr auf der Tagesordnung“. Vielmehr brauche es „Mut und Motivation, um die großen Probleme gemeinsam anzupacken und für uns und die nachfolgenden Generationen neue Wege zu gehen“. Der Tourismus sei dabei eine wichtige Triebkraft von Wirtschaft und Kultur. Angesichts einer steigenden Nachfrage lohnten sich nachhaltige Angebote inzwischen längst auch finanziell. Wichtig für die Gäste sei jedoch eine hohe Transparenz, welche ein „unabhängiges Siegel für Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung“ bieten könne. Die gemeinnützige Stuttgarter TourCert GmbH hat ein solches Prädikat ins Leben gerufen. Es ist die erste Auszeichnung im deutschsprachigen Raum, die eine Destination als Ganzes betrachtet und sämtliche touristischen Anbieter mit einbezieht.

Als „Nachhaltiges Reiseziel“ werde eine Destination zertifiziert, wo „Nachhaltigkeit in Zusammenarbeit aller Akteure in eine operative Realität umgesetzt“ und so „ein ganzheitlich nachhaltiges Urlaubserlebnis“ geschaffen werde. Im Rahmen der Stuttgarter Urlaubsmesse CMT hat die Nationalparkregion Schwarzwald, diesjährige Partnerregion der weltweitgrößten Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit, diese Auszeichnung erhalten.  Die Akteure sehen darin neue Chancen für den Tourismus – und eine Verantwortung für die Zukunft.

„Herausforderungen sind aller Mühen wert“
Man wolle das Thema Nachhaltigkeit „für dieses Jahr als Motto im Tourismus setzen“, versprach Dr. Patrick Rapp (MdL), Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden Württemberg. Für alle Beteiligten ergäben sich dadurch neue Möglichkeiten und Chancen. Der Begriff der Nachhaltigkeit umfasse wesentlich mehr als nur die Ökologie, betonte Rapp und lobte die konstruktive Zusammenarbeit von Nationalpark, Gemeinden, Landkreisen, Naturparken und touristischen Anbietern. Außerdem dürfe Nachhaltigkeit keinesfalls als etwas Starres verstanden werden. Im Gegenteil: „Nachhaltigkeit ist ein Prozess. Wir müssen immer wieder neu justieren. Es ist wichtig, in Bewegung zu bleiben. Die Herausforderungen sind keine kleinen, aber aller Mühen wert.“ So sah es auch Thomas Krechtler, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Nationalparkregion Schwarzwald: „Hinter diesem Zertifikat steckt sehr viel Arbeit. Wir wollen Nachhaltigkeit dauerhaft leben und nehmen es als Ansporn, unsere Region auch in Zukunft nachhaltig zu entwickeln.“

Über den Autor

Jörg Bornmann

Als ich im April 2006 mit Wanderfreak an den Start ging, dachte noch keiner an Blogs. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, als ich Ihnen von meinem Traum erzählte ein reines Online-Wandermagazin auf den Markt zu bringen, welches eine hohe journalistische Qualität aufweisen kann, eine Qualität, die man bisher nur im Printbereich kannte. Mir war dabei bewusst, dass ich Reisejournalisten und Spezialisten finden musste, die an meine Idee glaubten und ich fand sie.