Kleine Städte in Österreich mit einer interessanten historischen Vergangenheit haben sich zusammengeschlossen und zeigen ihre Geschichte, ihre Schätze und ihre Küche. Und nein: Die Kleinen Historischen Städte in Österreich müssen sich durchaus nicht im Schatten der großen Städte, wie Wien, Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck, verstecken.
Die 17 Kleinen Historischen Städte haben nicht nur Geschichte und Tradition, sondern auch Kultur, Kulinarik und Sport zu bieten - und das auf kleinem Raum. Die Städte sind zwar klein, aber sie haben ein großes Lebensgefühl. Die Märkte in den Kleinen Historischen Städten bieten regionale Produkte an – und als Gast gehört man gleich dazu.
1. Baden bei Wien (Niederösterreich) ist Kaiser- und Kurstadt und immer noch mit Flair. Außerdem gibt es gibt das Arnulf Rainer Museum, das Beethovenhaus, ein Casino und eine Therme. Die Küche in den Gaststätten und Restaurants variiert von typischen österreichischen Mehlspeisen bis hin zum Steak und dazu werden die Weine der Region serviert. Ludwig van Beethoven hatte 17 Sommer in Baden verbracht, damals wie heute ist Baden bei Wien ein beliebtes Ziel. www.tourismus.baden.at
2. Bad Ischl (Oberösterreich) war die Sommerfrische für den Kaiser, Aristokratie, Komponisten und Schriftsteller. Die Konditorei Zauner von 1832 verzaubert heute noch wie damals mit ihren Konditorgenüssen. Hier werden süße Träume wahr. Entspannung pur gibt es in der Salzkammergut-Therme, die im Herzen von Bad Ischl liegt. Ein Operettenfestival und Konzerte runden das Programm jedes Jahr ab. www.badischl.at
3. In Bad Radkersburg (Steiermark) ist die Altstadt mit ihrer Renaissance-Ringmauer, dem Renaissance-Arkadenhof und dem Museum im alten Zeughaus ideal zum Erkunden. In den gemütlichen Buschenschanken kann man nach einem Stadtrundgang wieder zu Kräften kommen. Wer Entspannung möchte, der findet sie in den Thermalquellen. Am Markt kann man das Kürbiskernöl, das schwarze Gold, kaufen, da man ja im Kürbis-Kernland ist. www.badradkersburg.at
4. Die Alpenstadt Bludenz (Vorarlberg) wartet mit einer spektakulären Vorarlberger-Bergwelt auf. Bludenz ist die Startrampe zu einem riesigen Wandergebiet. Der Wochen- und der Krämermarkt bieten erstklassige Produkte aus der Umgebung an. In den Gasthäusern stehen traditionelle Gerichte auf der Speisekarte, zu denen man ein Bier aus der heimischen Brauerei Fohrenburg trinkt. Am Abend ist mit Kabarett und Konzerten immer etwas los. www.bludenz.travel
5. In Braunau (Oberösterreich) wird Gemütlichkeit groß geschrieben. Nach einem Rundgang in der historischen Altstadt am Inn kann man sich am lebendigen Stadtplatz verwöhnen lassen. Verschiedene Biersorten, Most oder Brände der Schnapsbrennerei Obergut gehören zu einem Biergartenbesuch mit typischer Hausmannskost. Die Braunauer Kipferl der Bäckerei Nöbauer, sollte man unbedingt probieren, sie werden nach einem jahrhundertealten Rezept gebacken. www.entdeckerviertel.at
6. Bruck an der Mur (Steiermark) liegt im Herzen der Steiermark. Auf dem zweitgrößten Stadtplatz in Österreich, dem Koloman-Wallisch-Platz, pulsiert das Leben, er ist das Wahrzeichen der Stadt. Das Kornmesserhaus und auch der Eiserne Brunnen mit seiner filigranen Schmiedearbeiten stehen auf dem riesigen Platz. Das Restaurant Riegler, das älteste Gasthaus der Stadt, hat sich der steirischen Küche verschrieben. Der Mur-Radweg ist ein beliebtes Ziel vieler Radler. www.tourismus-bruckmur.at
7. In Freistadt (Oberösterreich) sind das mittelalterliche Ambiente mit einer fast vollständig erhaltenen Stadtbefestigung und die Brauerei eine gute Kombination. Das Linzertor ist das Wahrzeichen der Stadt: Es hat einen der ältesten Tortürme Europas. Der „Höhenflug“ ist eine Kombination aus Abenteuer und Adrenalinkick mitten in der Altstadt, die nur Freistadt mit einem Flying Fox anbieten kann. www.freistadt.at
8. Gmunden (Oberösterreich) liegt stilvoll mit seinem Schloss Ort am Traunsee, dem tiefsten See Österreichs. Dann gibt es noch eine Superlative: Der Raddampfer Gisela ist 146 Jahre alt und damit einer der ältesten Raddampfer der Welt. Außerdem ist Gmunden Keramikstadt. In Gmunden kann man herrlich einkaufen und noch besser in den Cafés und Gaststätten speisen. www.gmundner.at
9. Die Salz- und Keltenstadt Hallein (Salzburg) an der Salzach ist ein Geheimtipp. Bei einem kulinarischen Stadtrundgang zeigt sich die Stadt von einer vielfältigen und genussvollen Seite. Ein Abstecher in die Salzwelten gehört dazu, wenn man schon in einer Salzstadt ist. Die Salzproduktion im Bauch der Erde kann heute noch hautnah miterlebt werden. Das Stille-Nacht- Museum Hallein ist Franz Xaver Gruber gewidmet, der das wohl weltweit bekannteste Weihnachtslied „Stille Nacht“ komponiert hat. www.salzwelten.at
10. In Hartberg (Steiermark) treffen Gärten, Schauwerkstätten, Kunst, Wirtshauskultur und die Geschichte mit dem Schloss Hartberg aufeinander. Um den Hauptplatz reihen sich Cafés, Szene-Lokale, Gasthäuser und Schanigärten aneinander. Der „Keramik Saustall“ ist Treffpunkt und Werkstatt zugleich. Ausstellungen im Gartenatelier, Literaturtage und Musical Festspiele ergänzen das Programm der Stadt. www.hartbergerland.at
11. Judenburg (Steiermark) ist bekannt für seinen mittelalterlichen Stadtturm, der seit zehn Jahren eines der modernsten Planetarien Europas beherbergt. Der Name der Stadt geht auf den Burggrafen Judeo zurück und wurde bereits im 11. Jahrhundert erwähnt. Im Gasthof Gruber am Stadtplatz kann man sich mit Hausmannskost verwöhnen lassen und ist dann bereit für eine Stadtbesichtigung. Im umliegenden Zirbenland kann man je nach Jahreszeit wandern oder Ski fahren. www.judenburg.com
12. Kufstein (Tirol) wird von der Festung dominiert, die zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern Tirols zählt. Gut, dass man die Festung per Lift erreichen kann, so ist man fit für einen Spaziergang im Mittelalter. Auf der Festung werden das ganze Jahr Konzerte und Veranstaltungen, wie z. B. der Weihnachtsmarkt angeboten. Das „Auracher Löchl“ ist ein traditionelles Wirtshaus, hier hat Karl Ganzer das berühmte Kufsteinlied: „Kennst du die Perle, die Perle Tirols ...“ komponiert. www.kufstein.com
13. In Leoben (Steiermark) an der Mur kann man direkt im Zentrum, im bedeutenden ehemaligen Dominikanerkloster und gleich daneben im Einkaufszentrum shoppen. Der Hauptplatz aus dem 13. Jahrhundert ist das absolute Zentrum der Stadt mit leichtem südländischen Flair. Das Leben in Leoben ist durch die Studenten aus aller Herren Länder, die an der Montanuniversität studieren, jung und lebendig. Am Bergmannsbrunnen küssen die Absolventen nach ihrem Abschluss des Studiums die Schutzpatronin der Bergleute. www.tourismus-leoben.at
14. In Radstadt (Salzburg) sind noch große Teile der Stadtmauer sowie drei Stadttürme erhalten geblieben und bieten eine mittelalterliche Kulisse. Nach einem Stadtrundgang stehen im Zentrum von Radstadt Fauteuils aus Kunststoff zum Ausruhen bereit. Die Salzburger Kasnocken sollte man unbedingt probieren. Highlight ist die einzige Golfgondelbahn „Birdyjet“ der Welt, die von Loch 11 zu Loch 12 bergauf fährt. Außerdem ist die Stadt ein idealer Ausgangspunkt zum Wandern und Biken.www.radstadt.com
15. Schärding (Oberösterreich) am Inn ist eine barocke Schatzkammer und gleichzeitig die älteste Kneippkurstadt Österreichs. Die Silberzeile mit ihren farbigen Pastellfarben ist die Seele und das pulsierende Zentrum der Stadt. In Schärding gibt es über 50 Lokale, vom gemütlichen Wirtshaus bis hin zur Haubengastronomie. In der Konditorei Eisensteiner scheint die Zeit still zu stehen. Wenn man einen Kaffee und dazu ein zartbutteriges Nusskipferl bestellt, dann ist Stress ein Fremdwort. Für die Orangenlebkuchen ist die Konditorei berühmt. www.schaerding.at
16. Steyr (Oberösterreich), am Zusammenfluss von Enns und Steyr, hat eine gute Mischung aus einem barocken Altstadtkern, Industriedenkmälern und einem reichhaltigen Kultur- und Festivalangebot. Das Wahrzeichen der Stadt ist das Bummerlhaus, ein prächtiges gotisches Bürgerhaus. Jedes Jahr in der Adventszeit wird das Postamt Christkindl im Hotel und Restaurant Christkindl, neben der Wallfahrtskirche, eröffnet. www.steyr-nationalpark.at
17. Wolfsberg (Kärnten) liegt an der Lavant, ist von Bergen umgeben und hat eine fast mediterrane Atmosphäre. Die mächtige Wehrburg „Wolfsperch“ und die Stadt Wolfsberg wurden schon im Jahre 1178 erwähnt. Den Namen der Stadt erhielt sie, da es damals noch viele Wölfe gegeben haben soll. Im Jahre 1846 erwarb der oberschlesische Graf Donnersmarck die Stadt. Er baute die Burg zum heutigen Schloss im englischen Tudorstil um. Wild prägt, durch die Nähe der Berge, die Speisekarte und dazu passen die Laventtaler Weine hervorragend. www.tourismus-wolfsberg.at
Kleine Historische Städte in Österreich www.khs.info
Österreich www.austria.info
Über den Autor
Gabi Dräger
Wo findet man Gabriele Dräger in den Bergen? Natürlich in einer Alm bei einer Brotzeit., denn Almen mit guter Küche ziehen sie magisch an. Gipfel nimmt sie auch hin und wieder mit. So hat sie einige 5.000er beim Trekking in Süd Amerika und Nepal, bestiegen. Ihre Hochleistung war der Kilimandscharo mit 5.895 Meter. Kultur und Brauchtum faszinieren sie genauso, wie Städte und Kunstausstellungen. Obwohl sie gerne in urigen Berghütten übernachtet ist sie dem Luxus von guten Hotels nicht abgeneigt.